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Auf der alten Academia Julia (13.9.2008)

Academia Julia – Universität Helmstedt

 

Aus der Zeit vor vier Jahrhunderten: Ein Bürger in einer norddeutschen Kleinstadt lässt vier von seinen Söhnen studieren. Allesamt wählen sie das Fach Theologie; allesamt beziehen sie die kurz zuvor gegründete Universität Helmstedt. Der ungewöhnliche Vorgang wirft Fragen auf: Woher nimmt ein einfacher Bürger die Mittel für die akademische Ausbildung gleich mehrerer Kinder? Schon das Studium nur eines Sohnes hätte seine Möglichkeiten überfordern müssen. Warum entscheiden sich alle für das gleiche Fach und dann auch alle für dieselbe Universität?

 Die Antworten auf diese Fragen stehen miteinander im Zusammenhang. Sie führen uns mitten hinein in das Thema des heutigen Familientages: „Auf der alten Academia Julia  –  Peit(h)mann-Studenten in Helmstedt 1578-1801“.

 Das in Rede stehende kleinstädtische Familienoberhaupt war unser Vorfahre Dietrich Peithmann, der 1572 in seiner Vaterstadt Stadthagen das Bürgerrecht erhielt und hier später als Stadtkämmerer wirkte. Wir erinnern uns: Nach dem Tode  des Lateinschulrektors Statius Peithmann 1562 wechselte die Altarstiftung „Petri und Pauli“ an der Stadthäger St. Marien-Kirche auf den mutmaßlichen Bruder Dietrich Peithmann. Nachdem dieser als Kleriker die Reformation in Stadthagen hautnah miterlebt hatte, war es ihm nach heftigen Auseinandersetzungen mit der ebenfalls Ansprüche erhebenden Familie Brüning gelungen, das wohl nun nicht mehr an einen Altar gebundene  und nach dem Stifter Statius Lindemann benannte Lehen für seine Familie zu sichern. So konnte Dietrich mit der nun der Finanzierung des Studiums von evangelischer Theologie dienenden Stiftung seine Söhne auf die Universität schicken.

 Das Bürgerbuch der Stadt Stadthagen vermerkt dann auch die Vergabe des Lindemannschen Lehens in schöner Reihenfolge nacheinander an Dietrich Peithmanns Söhne: 1582 Hermann, 1590 Ludwig, 1599 Jakob und zuletzt Ludolph. Die Brüder nahmen die Zuwendung z.T. bereits mehrere Jahre vor Beginn des Studiums vorsorglich in Anspruch, wie der Zeitpunkt der Helmstedter Immatrikulationen ausweist: Hermann Mai 1594, Ludwig April 1598, Jakob April 1610 und Ludolph 1611.    

 Dietrich Peithmann heiratete in zweiter Ehe Elisabeth Dammann, die Tochter des Reformators der Grafschaft Schaumburg. Es ist davon auszugehen, dass dieser Jacob Dammann, der in Wittenberg bei Philipp Melanchthon studiert hatte, einen starken Einfluss auf die theologische Ausrichtung und damit die Wahl des Studienortes seiner Enkelsöhne ausübte.

 Gerade Helmstedt galt als Hort der „reinen Lehre“ im Sinne Melanchthons. Auf dieser Universität wurde die anfänglich streng konfessionelle lutherische

Lehre durch die melanchthonisch geprägte „humanistische Frühaufklärung“ abgelöst. Dafür stand der bekannte Helmstedter Theologe Georg Calixt (1586-1656), der ab 1615 an der theologischen Fakultät lehrte. Im Gegensatz zu orthodoxen Lutheranern stellte er Theologie und Philosophie gleichberechtigt auf eine Stufe, sah Toleranz als eine wesentliche Grundlage christlicher Nächstenliebe und forderte anstatt formaler Rechtgläubigkeit eine lebendige Frömmigkeit. Mit Calixtinismus wird denn auch diese maßgeblich von ihm beeinflusste besondere Epoche in der niedersächsischen Kirchengeschichte bezeichnet. U.a. waren der spätere Professor Anton Peitmann in Rinteln, Oberprediger Ludolph Peithmann in Stadthagen sowie Magister Ludwig Peithmann in Bückeburg und Altenhagen seine Studenten. Sein theologischer Einfluss spiegelt sich u.a. in Antons philosophischer Lehrtätigkeit und in Ludolphs bekannter Bibliothek wider, die auch lutherkritische Werke umfasst.

 Die Helmstedter Akademie war durch Herzog Julius von Braunschweig (1529-1589) im Jahre 1576 aus einem von Gandersheim nach Helmstedt verlegten Pädagogium als Landesuniversität gegründet worden, nachdem er 1568 mit der Übernahme der Regierung die Reformation eingeführt hatte.  Es war die vierte protestantische Hochschulgründung im deutschen Sprachraum. Der Akademie kamen die Aufgaben zu, Staatsbeamte und Theologen auszubilden und die Einhaltung der lutherischen Lehre im Lande zu überwachen. So war die Theologie „als Herz und Seele“ der Hochschule den anderen 3 Fakultäten  Philosophie, Jura und Medizin übergeordnet. Die Academia Julia entwickelte sich rasch zu einer der bedeutendsten deutschsprachigen Universitäten, an der über Jahrhunderte hinweg angesehene Professoren lehrten. So erklärt sich der Studienort Helmstedt als erste Wahl insbesondere für norddeutsche Pfarrersöhne.  

 Nachdem  Dietrich Peithmann das Lindemannsche Lehen zum Studium der Theologie für seine Nachkommen gesichert hatte, riss in den folgenden Jahrhunderten in seinem Familienzweig die Theologentradition nicht mehr ab. Darin finden wir auch immer wieder Angehörige, die es auf die protestantische Musteruniversität Helmstedt zog. Unter Dietrichs Enkeln war es der spätere Magister Ludwig Peithmann, Sohn des Stadthäger Bürgers und Senators Thomas und seiner Frau Andrea „Engel“ Reinecke, der im Oktober 1638 hier eingeschrieben wurde.

 So ist es kein Wunder, dass von den insgesamt 40 Immatrikulationen der Peit(h)mann-Angehörigen an deutschsprachigen Universitäten aus der Zeit von 1578 bis 1801 ein Drittel die Academia Julia in Helmstedt betrafen. Es folgten weit abgeschlagen andere Universitäten: Jena mit 9, Göttingen mit 5, Rostock mit 4, Halle mit 3 sowie Wittenberg, Marburg, Gießen und Rinteln mit je 1-2.

 Dietrich Peithmanns Söhne und Enkel waren keineswegs die ersten Träger unseres Familiennamens, die sich in der Universität Helmstedt einschreiben ließen. Schon anderthalb Jahre nach ihrer Gründung sehen wir auf der Academia Julia einen Angehörigen unserer Familien: Eberhard, auch Evert genannt, aus Hannover. In den Immatrikulationslisten ist sein Name für das zweite Universitätssemester im März 1578 aufgeführt.

 Eberhard/Evert war der Enkelsohn jenes Trägers gleichen Namens, der 1512 das Bürgerrecht in Stadthagen erhielt und sich zusammen mit seinem Bruder Hans als Schuhmacher in Hannover niederließ. Zur Erinnerung: Die beiden anderen älteren Brüder Brun und Thomas wurden in Stadthagen die Begründer der beiden großen Familienäste „Peitmann“ und „Peithmann“.

 In den Akten der Universität Helmstedt wird Eberhard dann noch für die Monate Januar und August 1585 genannt, jetzt unter den leicht veränderten Schreibweisen Erhardus und Eberhardus „Peutmann“. Im April 1586 setzte er sein Studium an der Universität Rostock fort. Eberhard war von 1591 bis zu seinem Tode 1607 geistlicher Schulmeister in Eutin. Die 1982 erschienene Folge 1 „Aus der Chronik der Familien Peit(h)mann“ stellt ihn vor.

 Außer Eberhard führte der Weg eines zweiten Hannoveraners zum Studium nach Helmstedt: „Friedericus Peitmannus, Hannoveranus“, dessen Immatrikulationsurkunde im August 1620 ausgestellt wurde. Doch damit erschöpfen sich schon unsere Kenntnisse über diesen Namensträger. Es sind uns keine Dokumente bekannt, die Auskunft über die von ihm gewählte Fakultät oder gar über seinen weiteren Lebensweg geben. So müssen wir auf einen frühen Tod schließen.

 Friedrich war nicht der einzige Peit(h)mann, der in jenen Jahren die Helmstedter Universität besuchte. Mit ihm studierte „ein älteres Semester“, der schon erwähnte, 1593 geborene Anton Peitmann aus dem von seinem Urgroßvater Brun begründeten Peitmann-Ast, Sohn des Obernkirchener Gräflichen Kohlenvogtes Jobst Peitmann.  Im April 1614 wurde er hier erstmals immatrikuliert. Nachdem er 1615-1616 an das akademische Gymnasium in Stadthagen zurückgekehrt war, verbrachte er die restliche Studienzeit  ab 1617 wieder in Helmstedt,  im Februar 1619 mit einer Disputation an der theologischen Fakultät und im Juni 1621 mit der Magisterprüfung. Von 1623 bis zu seinem Tode 1649 hatte er eine Professur für Logik an der Universität Rinteln inne. Folge 3 „Aus der Chronik der Familien Peit(h)mann“ (1984) bringt ein ausführliches Lebensbild dieses Philosophieprofessors.

 Die restlichen 5 Peithmann-Studenten in Helmstedt sind alle dem Osnabrücker Familienzweig zuzuordnen; sie kommen insbesondere aus den Familien, denen wir den Vortrag „Pfarre als Familienerbe  –  Drei Generationen Pastor Peithmann in Gehrde“ 1998 gewidmet haben. Natürlich bestehen nahe verwandtschaftliche Verbindungen zu den bisherigen Absolventen. Es handelt sich ausschließlich um Urenkel und Ururenkel des ebenfalls bereits genannten und noch ausführlich vorzustellenden Magisters Ludwig Peithmann, Rektor in Bückeburg und Pastor in Altenhagen.  Zwischen den Studienzeiten von ihnen und den Hannoveranern bzw. Stadthägern lag eine Spanne von 114 Jahren, die keinen Peithmann in Helmstedt sah. Als erster ließ sich dann wieder Clamor Heinrich vom  Osnabrücker Familienzweig im Oktober 1752 immatrikulieren, Sohn des Pastors Eberhard Peithmann in Enger und Hoyel. Es folgte im Mai 1764 Christian Wilhelm, der hernach das Gehrder Pastorat von seinem Vater Clamor Albrecht übernahm. Auf ihn folgten im April 1790 Clamor Heinrichs Sohn Johann Hermann Caspar und im Oktober 1799 Christian Wilhelms Sohn Gustav Adolph, der später die Gehrder Pfarre in dritter Peithmann-Generation erhielt.

 Handelte es sich bei allen diesen um Theologen, so begann Clamor Georg Peithmann im Mai 1801 ein Jurastudium; er war ein Sohn des Advokaten Dr. Bernhard Ludwig Peithmann in Badbergen und Enkelsohn des ersten Gehrder Peithmann-Pastors Clamor Albrecht. Clamor Georg übernahm als Advokat wohl die Kanzlei seines Vaters in Badbergen, nachdem dieser 1804 im Alter von 52 Jahren einem Schlaganfall erlegen war. Schon 9 Jahre später starb auch der Sohn unverheiratet  mit 30 Jahren an der Schwindsucht. Die Akten der Kanzlei Dr. Bernhard Ludwig Peithmanns werden im Archiv des Museumsdorfes Cloppenburg aufbewahrt und bedürfen noch der familienkundlichen und kulturhistorischen Auswertung.

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 Student in Helmstedt vor 200 bis 400 Jahren. Versuchen wir, ausgehend von den knappen Angaben und Fußnoten im Immatrikulationsverzeichnis, uns ein Bild von dem im Vergleich zur Gegenwart so ganz anderen Alltagsleben der Peithmann-Studenten auf der Academia Julia zu machen. Dazu hilft uns die recht umfangreiche universitätsgeschichtliche Literatur, insbesondere die seit 1977 erschienenen knapp zwei Dutzend Bände „Beiträge zur Geschichte des Landkreises und der ehemaligen Universität Helmstetdt“ sowie die beiden Begleitbücher der Ausstellung des Landkreises Helmstedt zur Expo 2000 „Academia Julia – Die Universität Helmstedt 1576-1810“. Die Ausstellungsstücke sind heute Bestandteil des Museums im Universitätsgebäude, durch das wir zu Beginn des Familientages geführt wurden.

 Die beiden Hauptwohnorte der Helmstedter Peit(h)mann-Studenten, Stadthagen und Gehrde, liegen in der Luftlinie 125 bzw. 210 km von der Universitätsstadt entfernt.  Bis zu der anderthalbfachen Strecke mussten zu Fuß oder mit dem damaligen „Omnibus“, der Pferdekutsche, über mehr oder weniger befestigte, mal holprige, mal matschige Wege zurückgelegt werden, um den Studienort zu erreichen. Mangels Beweglichkeit und Verständigungsmöglichkeit waren die Studenten weitgehend von ihren Familien abgeschnitten – das betraf neben Unterkunft und Versorgung auch Krankheit und Tod, wie wir am Beispiel eines Familienangehörigen erfahren werden.

 Es ist davon auszugehen, dass die Mitglieder der Peit(h)mann-Familien wie die meisten Studenten in Helmstedt in Bürgerhäusern wohnten und dort ebenso privat verpflegt wurden. Das Universitätsmuseum hat uns ein solches Studentenzimmer mit Ausstattung gezeigt: Bett, Bücheraufsatz, Kleiderschrank, Spiegel, Tisch und Sessel, mitunter auch Kommode, Schreibtisch oder Canapé. Auch viele Professorenfamilien vermieteten Zimmer an Studenten. Die meisten Vorlesungen fanden ohnehin in den über die Stadt verteilten Professorenhäusern statt.

 Hermann und Anton Peit(h)manns Immatrikulationsurkunden enthalten den Vermerk „im Convict“. Mit Konvikt bezeichnet man gewöhnlich ein Wohnheim für Studenten insbesondere der Theologie. Das von Herzog Julius gestiftete Konvikt in Helmstedt beschränkte sich eher auf eine Art Mensa, wo bedürftige Studenten für einen geringen Betrag speisen konnten.

 Zitat aus dem genannten Ausstellungskatalog: „Für die Aufnahme (im Konvikt) musste ein förmlicher Antrag gestellt, eine Art Führungszeugnis aus dem Heimatort vorgelegt und die eheliche Geburt nachgewiesen werden. Herzog Julius gewährte nur talentierten , unbemittelten Landeskindern mit unauffälligem Lebenswandel die Vorteile des Freitisches und begrenzte die Leistung auf vier Jahre. Das Mindestalter für die Aufnahme betrug 20 Jahre. Regelmäßig mussten Bescheinigungen über fleißiges Studieren und ordentliches Verhalten vorgelegt werden.“ – „Mittags und abends wurde jeweils eine warme Mahlzeit serviert.“ . „Eine typische Mahlzeit bestand aus einer Rindfleischsuppe, Rindfleisch mit Gemüse und Reis, Bier, Brot und Butter. Abends standen auch Buchweizen- und Hafergrütze auf dem Speiseplan. Auf 12 Studenten kamen mittags sieben und abends sechs Pfund Fleisch, pro Person außerdem ein Quartier, etwa 3/4 Liter Bier.“ Originales Geschirr aus dem Helmstedter Konvikt konnten wir im Universitätsmuseum betrachten.

 Die Matrikel enthält für die meisten Peit(h)mann-Studenten auch zwei Abkürzungen: „CA“ und „RD“.  „CA“ steht für „civis academicus“, akademischer Bürger; durch Eid erwarb man das akademische Bürgerrecht.

„RD“ sind die ersten Buchstaben für „ritus despositionis initiatus“ und bedeuten so viel wie Ersteinschreibung. Die lief in Helmstedt nach einem festen Brauch ab: „Dieser Ritus war mit Hänseleien und Quälereien verbunden. So setzte man dem Neuling Hörner auf, um sie anschließend wieder abzuschlagen. Man bearbeitete ihn derb mit einem Schleifstein und einem Hobel  – vorher war er „ungeschliffen“ und „ungehobelt“ – und flößte ihm einen übel schmeckenden Despositionstrunk ein. Der Dekan der philosophischen Fakultät streute ihm schließlich das „Salz der Weisheit“ in den Mund und begoss ihn mit dem „Wein der Läuterung“. Dann konnte er von seinem Schülerdasein losgesprochen werden.“ – „Für den Vorgang musste das Opfer eine Gebühr entrichten. Anschließend folgte ein längeres Trinkgelage, der Despositionsschmaus.“

 Wenngleich nichts über die Beteiligung von Peit(h)mann-Angehörigen überliefert ist, waren Trinkgelage mit eingefahrenen Trinkriten, aber auch Raufereien und Verschuldungen unter Studenten an der Tagesordnung. Doch den Spruch „Helmstedt ist wohl das letzte, aber mit Sauffen und Balgen tut sie das beste“ hätte man damals auch auf andere Universitätsstädte beziehen können. Helmstedter Einwohner fühlten sich belästigt und forderten Einhalt. Daraufhin erließ der Herzog Verordnungen, die das Zusammenleben von Studenten und Bürgern regelten. So war „das Singen und Rufen auf der Straße, das nächtliche Herumschwärmen, bei Carcerstrafe untersagt.  Auch auf den Zimmern soll kein unanständiges, die Nachbarn beunruhigendes oder die Sitten beleidigendes Singen gestattet werden.“                                        

 „Das haufenweise Ausreiten auf die Dörfer zum Saufen“ war ebenso ausdrücklich verboten.  Ohne schriftliche Erlaubnis war es nicht erlaubt, „sich in unserer Jungfrauen Klöster zu begeben“.  

 Zudem wurden Studienanfänger schikaniert und materiell ausgenutzt. Wohl dem, der unter dem Schutze eines älteren Bruders oder Verwandten sein Studium beginnen konnte. Das traf für Dietrich Peithmanns zweitältesten Sohn „Ludovicus“ zu, dessen älterer Bruder Hermann bereits in Helmstedt studierte. Möglicherweise war dieser Umstand mit dafür entscheidend, dass  Ludwig nach der Einschreibung in Wittenberg am 26. März 1598 dann doch noch nach Helmstetdt überwechselte, wo er am 10. April 1598 immatrikuliert wurde. Es ist davon auszugehen, dass beide Brüder in einem Zimmer zusammen oder nahe beieinander lebten.

 Doch das brüderliche Miteinander am fremden Studienort dauerte nur eineinviertel Jahre. Für „Ludovicus Peithmann“ ist dem Immatrikulationseintrag die Fußnote hinzugefügt: „Begraben in Helmstedt 10.8.1599“. Wir kennen weder die Ursachen noch die Umstände seines frühen Todes.  Eine Überführung der in Helmstedt verstorbenen auswärtigen Studenten in den Heimatort verbot sich aus finanziellen und hygienischen Gründen. In der Regel musste selbst das Begräbnis ohne Angehörige stattfinden. Im Falle von Ludwig Peithmann wird sein Bruder Hermann bei seinem Ableben und seiner Beerdigung zugegen gewesen sein. Hermann wechselte dann im Mai des folgenden Jahres zur Universität Wittenberg.

 Zur Erinnerung an den Lebensabschnitt auf der Universität dienten studentische Stammbücher, in die – ähnlich wie in heutige Poesiealben – sich Freunde und Professoren mit persönlichen Widmungen, mit Sprüchen und seltener auch mit bildlichen Darstellungen eintrugen. Da sie sich gewöhnlich in Privatbesitz befinden, sind sie als familienkundliche Quellen nur schwer greifbar. Die wenigen in der genealogischen Literatur ausgewerteten Helmstedter Stammbücher nennen auch Angehörige der Peit(h)mann-Familien. So finden wir unter vielen anderen den Namen Clamor Heinrich Peithmann aus Hoyel bei Melle in einem solchen Erinnerungsbuch eines Thüringer Kommilitonen aus den Jahren 1754 und 1755. Das von 1789-1802 geführte Studentenstammbuch des späteren Advokaten Jakob Ludwig August Weber aus Holzwarden bei Oldenburg enthält u.a. eine Eintragung seines Studiengenossen Clamor Georg Peithmann aus Badbergen.

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 Sieht man von Jakob aus Stadthagen und Friedrich aus Hannover ab, die über die Helmstedter Immatrikulationen hinaus keine weitere Spuren hinterlassen haben, so kennen wir die weiteren Lebenswege aller Peit(h)mann-Studenten der Academia Julia. Über Eberhard in Eutin, Hermann in Nenndorf, Ludolph in Stadthagen, Anton in Rinteln sowie  Christian Wilhelm und Gustav Adolph in Gehrde haben wir seit Beginn der 1990er Jahre auf den Peit(h)mann-Familientagen ausführlich berichtet.

 So beschränken wir uns hier darauf,  die Theologen Ludwig, Clamor Heinrich und Johann Hermann Caspar Peithmann vorzustellen.

 Ludwig Peithmann (+ 1683)

 Viereinhalb Jahre nach seiner Immatrikulation in Helmstedt setzte Ludwig Peithmann aus Stadthagen im April 1643 sein Studium an der Universität Rostock fort, wo er im Oktober 1649 zum Magister der Philosophie promoviert wurde. Von 1650 bis 1658 übte er in Bückeburg als geistlicher Lehrer das Amt des Konrektors und dann des Rektors aus, bevor er in dieser Stadt 1659 die zweite Pfarrstelle übernahm. Anschließend von Januar 1664 an war er 9 Jahre lang bis zu seinem Tode Pastor in Altenhagen bei Steinhude.

 Im April 1651 heiratete er die 21 Jahre alte Catharina Sophia Prange, Tochter des Pastors in Bückeburg, späteren Hofpredigers und Superintendenten

Johann Prange. Aus der Ehe gingen mindestens 6 Kinder hervor, darunter als wohl jüngster Sohn Ludwig Peithmann (1662-1731), hernach Feldprediger im Türkenkrieg und Konsistorialrat in (Bad) Essen. Nach dem Tode seiner ersten Frau vermählte sich Magister Peithmann im November 1667 in Bad Münder mit Margarethe Meyer, Tochter des Oberforstmeisters der Grafschaft Schaumburg, Jobst Meyer.

 Ludwig Peithmann starb 1683 und fand seine letzte Ruhestätte auf dem ehemaligen  Friedhof in Altenhagen. Leider ließ die dortige Friedhofsverwaltung das besonders wertvolle historische Grabmal mit dem Peithmann-Wappen in den 1970er Jahren zusammen mit anderen Steinen einebnen. Es ist das Verdienst des Ortschronisten Heinrich Munk, auch den Grabstein Ludwig Peithmanns vorher fotografisch festgehalten zu haben. Ein Abzug befindet sich im Archiv des Familienverbandes Peit(h)mann.

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 Clamor Heinrich Peithmann (1734-1780)

 Nacheinander als geistlicher Lehrer und Pastor wirkte auch der Theologe Clamor Heinrich Peithmann aus dem Osnabrücker Familienzweig. Er war von 1765 bis 1776 Rektor der Lateinschule in Quakenbrück und von 1776 bis 1780 zweiter Pastor im nahen Badbergen.

 Aus der Ehe mit Anna Regina Wördemann (1743-1804)  gingen mindestens 5 Kinder hervor, darunter als wohl ältester Sohn der im folgenden Abschnitt aufgeführte Johann Hermann Caspar. Johann Anton (1772-1832) starb unverheiratet auf einem Erbkotten in Talge. Ist über den Verbleib der Brüder Johann Bernhard (* 1776) und Clamor Henrich (*1778) nichts bekannt, so wird der 1780 geborene Christian Henrich im Jahre 1809 als „Procurator und Notarius“ in Quakenbrück erwähnt.

 Im Sterberegister von Badbergen aus dem Jahre 1780 lesen wir: „Clamor Heinrich Peithmann in´s 4. Jahr wohlverdienter evangelischer Pastor secund. allhier ist den 21. März an einem anhaltenden Blutspeien gestorben und (angeblich) den 3. ejusd. (= desselben Monats) begraben in der Kirche, dem evangelischen Altar rechterhands. Alt 46 Jahr, 1 M(onat), 16 Tage.“ Das Begräbnis in der St.-Georg-Kirche zu Badbergen fand am 25.3.1780 statt.

 Clamor Heinrich Peithmann und seine Frau Anna Regina geb. Wördemann sind auf Porträtgemälden abgebildet, die mit großer Wahrscheinlichkeit der Bruder und Schwager, der Osnabrücker Porträtmaler Johann Ludwig Peithmann (* 1730) angefertigt hat. Das Archiv des Familienverbandes

Peit(h)mann verfügt über Fotos der im Privatbesitz befindlichen Bilder. 

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 Johann Hermann Caspar Peithmann (1771-1837)

 Wie sein Vater Clamor Heinrich verbrachte auch Johann Hermann Caspar Peithmann alle seine Studienjahre in Helmstedt. In dem weiteren tragischen Lebenslauf dieses auch unter der Bezeichnung „Pater Caspar“ bekannten Pfarrers erkennen wir Parallelen zu dem seines Vetters zweiten Grades, dem der Vortrag auf dem Familientag 2007 gewidmet war, „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal – Aus dem Leben des Pastors Clamor Ludwig Karl Peithmann * 1780“.

 In der zum 600jährigen Jubiläum der Kirche zu Ueffeln bei Bramsche im Jahre 1892 von J. B. Harling verfassten Schrift „Geschichte der Kirche und Reformation zu Ueffeln“ lesen wir:

 „Johann Hermann Caspar Peithmann, gebürtig aus Quakenbrück, ältester Sohn des zu Badbergen verstorbenen Pastors Peithmann, besuchte 2 1/2 Jahr die Academie zu Helmstädt und brachte darauf den größten Theil seiner Candidatenjahre im Oldenburgischen zu, wo er von seinem Vetter Gustav Adolf Peithmann (Pfarrverweser und nachmaligem Pastor zu Gehrde) zur Assistenz in dessen Amtsgeschäften dorthin berufen wurde. Nachdem er hier sechs Monate gewesen, erhielt er durch Vermittlung des französischen Gouvernements zu Münster die Pfarrstelle zu Ueffeln, und wurde hierselbst installirt am Sonntage den 4. October 1807, vom Consistorialrath Block aus Bramsche unter Assistenz des Pastors Metzner aus Engter und des Pastors Gildehaus aus Fürstenau. In dem darauf folgenden Jahre verheirathete er sich am 13. October mit der Demoiselle Sophie Marie Vehmeyer aus Bramsche. Im Herbste des Jahres 1818 von seiner eigenen Gemeinde der Unfähigkeit einer zweckmäßigen Führung seines Amtes angeklagt, wurde er von der Regierung zu Hannover auf Antrag des Consistoriums zu Osnabrück seines Amtes entsetzt und ihm das Absetzungsdecret in der Woche nach dem Michaelistage, an welchem er seine letzte Predigt hielt, insinuiert (= vorgelegt). Er zog darauf um Weihnachten 1818 mit seiner Familie nach Bramsche, wo er bei einer Pension von 150 Thlr. in einem höchst bemitleidenswerthen Zustande mit den Seinigen lebte und im Jahre 1837 gestorben ist.“

 Die Amtsentsetzung Johann Hermann Caspars in Ueffeln  erfolgte drei Jahre vor der seines Verwandten Clamor Ludwig Karl in Hilter. Der Antrag des Osnabrücker Konsistoriums an das „Königliche Cabinets-Ministerium zu Hannover“ vom 4.9.1818 auf Entlassung trägt zudem gleiche Unterschriften.

Die einzelnen Begründungen sind kritisch zu hinterfragen:

 Das Konsistorium stellt eingangs fest,  dass  „dieser Mann offenkundiger Maßen die ihm durch sträfliche Mittel zu Theile gewordene Pfarre vom Anfange an“ verwaltet habe. Damit gesteht die Kirchenbehörde ein, dass sie sich bei der Besetzung dieser Pfarrstelle  – wie offenbar auch im Falle Clamor Ludwig Karl Peithmanns – durch die französischen Behörden übergangen gefühlt hat. Was darf ein solches Ereignis mit einer Amtsentsetzung zu tun haben?

 Ferner beschuldigt das Konsistorium Peithmann in allgemeiner Form, er habe die Pfarre „fortwährend auf eine höchst unwürdige Art verwaltet und seiner Gemeinde zum größten Ärgernis gereicht“; Beweise dafür nennt es in diesem Text nicht.

 Schließlich behauptet das Konsistorium, dass „derselbe nach der Meinung des Publikums schon zu der Zeit, als er die Pfarre erhielt, an Geistesverwirrung litt. Sein nachheriges Betragen ist der Art gewesen, dass man diese Meinung nicht für ganz unbegründet halten kann, zumahl da mehrere Mitglieder seiner Familie an diesem Übel gelitten haben und noch jetzt fortwährend leiden.“

 Das Konsistorium beruft sich in dieser folgenschweren Beurteilung lapidar auf ein anonymes „Publikum“, bezichtigt gar nicht nur den Angeklagten, sondern auch Verwandte der Geistesverwirrung – ohne  irgendwelche Belege anzuführen, geschweige denn ärztliche Atteste beizubringen. Hat diese kirchliche Behörde vor nicht einmal zweihundert Jahren die Familie eines Pfarrers auf diese Weise in ein tiefes Unglück gestürzt, nur weil er nicht genehm war? Ist auch Johann Hermann Caspar Peithmann schließlich ein Opfer der in diesen Jahren heftig geführten Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern der Aufklärung um die Vormacht in kirchlicher Administration und Verkündigung geworden?

 Das Niedersächsischen Staatsarchiv Osnabrück bewahrt Dokumente eines Verfahrens über Klatsch und Tratsch auf, mit denen der Pastorenfamilie im Vorfeld der Amtsentsetzung offenbar ein schlechter Ruf angehängt werden sollte. Auch wenn der Vorgang belanglos erscheinen mag, so gewährt die folgende Abschrift doch einen bezeichnenden Einblick in das Alltagsleben dieser Zeit:

 „Am 12. Oktober 1815 klagt Pastor Peithmann in Ueffeln gegen den Heuermann S. wegen Verleumdung und Verbreitung unwahrer Geschichten. Beklagter hat in des Gastwirts H. Hause zu Ueffeln erzählt, er habe gesehen, dass des Pastors Frau die Milch statt durch ein sogenanntes Siehetuch (= Seihtuch) durch ihre Hemds Schlippe (= Rockzipfel) gesiehet habe. Ferner hat der Beklagte gesagt, er habe es auch von B.´s Magd auf dem Moore gehört und von dem Heuermann W. und dessen Miteinwohnerin Marie H., auch die Kinder auf dem Brinke hätten es erzählt. Das Gerücht läuft nicht nur in Uefffeln, sondern auch in Bramsche. Die Pastorsche ist vor Ärger an der Galle erkrankt.  –   Peithmann schreibt an den Amtsrichter M. und an den Amtmann N. erneut wegen der verbreiteten Lügen.  –  Am 6. November erklärt Beklagter, er habe es zwar erzählt, weil er´s selber gesehen habe, doch keine böse Absicht gehabt. Wenn das strafbar sei, dann wolle er sich entschuldigen und bäte den Kläger um Vergebung.  –  Diese Aussage wird dem Kläger zugestellt mit dem Vermerk, dass der Fall hiermit erledigt sei.  –   Auf dem Nachhausewege in den Wirtschaften erzählt der Beklagte, Peithmann sei mit seiner Klage abgewiesen worden.  –  Am 14. November 1815 schreibt D. (Anwalt) an den Amtmann N., dass es ihm soeben geglückt sei, einen Vergleich zu erzielen, so daß weitere Vorladungen nicht mehr nötig sind.“                                    

Die Amtsentsetzung des 47jährigen Pastors Peithmann war nicht nur eine schwere  Demütigung der Person, sondern hatte auch einen sozialen und materiellen Abstieg seiner ganzen Familie zur Folge. Von den zwischen 1809 und 1817 geborenen 5 Kindern, davon 1 tot, ist nur der Verbleib von Helene Christine Agnese (1812-1855)) bekannt: Sie heiratete 1839 den Maurermeister Christian Ludwig Behrens in Bramsche(1809-1855) und gebar ihm 2 Kinder.

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 Der 1801 immatrikulierte Jurist Clamor Georg Peithmann aus Badbergen bei Quakenbrück war der letzte Familienangehörige auf der Academia Julia vor ihrer Schließung. Schon lange zuvor war die Universität Helmstedt durch Konkurrenzgründungen  wie etwa 1665 in Kiel, 1694 in Halle und vor allem 1734 in Göttingen mehr und mehr in Schwierigkeiten geraten. Ausgerechnet die benachbarte Georgia Augusta in Göttingen stieg zur modernsten Hochschule Europas auf. Der streng an die lutherische Konfession gebundenen Helmstedter Universität schadete auch,  dass die Theologie ihre Vormachtstellung zugunsten etwa von Jura eingebüßt hatte. Ebenso entsprach die äußere Ausstattung bald längst nicht mehr den Anforderungen der Zeit. So sank die Studentenzahl allein in 3 Jahren zwischen 1792 und 1795 weiter von 200 auf nur noch 93 – nachdem sie vor dem 30jährigen Krieg einmal die drittgrößte Hochschule im deutschen Sprachraum gewesen war. Das Ende kam dann unter der französischen Fremdherrschaft und wurde ausgelöst durch einen Vorfall in der Studentenschaft.

 Wir lesen in einer Chronik: „Im März 1808 sollte die Stadt Helmstedt ihrem neuen König huldigen. Napoleon Bonaparte hatte seinen Bruder Jerome zum Herrscher des neu errichteten Königsreichs Westphalen eingesetzt. Vor dem Rathaus wurde eine Tribüne aufgeschlagen, die mit Stoff in den Farben des Königreichs Westphalen, Weiß und Dunkelblau, verkleidet war. Diese Verkleidung war am Tag der Huldigung mit Tinte bespritzt, wofür die Studenten verantwortlich zeichneten. Die jungen Männer verhielten sich während der Feier unruhig. Als die Bürger den Treueeid ablegen wollten, stimmten einige von ihnen „Ein freies Leben führen wir“ an, worin bald ein großer Teil der Versammelten einfiel.“

 Ein sachlicher Grund zur Auflösung kam hinzu. Die Einzugsgebiete der fünf Universitäten des neuen Königreichs Westphalen überschnitten sich deutlich. Folglich wurden 1809 die Universitäten in Helmstedt und Rinteln mit denen von Göttingen, Halle und Marburg „vereinigt“, d.h. in Wirklichkeit aufgehoben. So endeten im März 1810 die Lehrveranstaltungen an der alten Academia Julia. 

 Wo studierten die Peit(h)mann-Angehörigen nach der Schließung der Helmstedter Universität? Die Frage erübrigt sich. Denn Clamor Georg Peithmann in Badbergen war der vorläufig letzte Student in einer über Jahrhunderte  hinweg lückenlosen Akademikerfolge in unserern Familien. Stand der Abbruch dieser Tradition im Zusammenhang mit einem Versiegen der Zuwendungen aus dem Lindemannschen Lehen? War der Friller Pastor Eberhard David Peithmann (1743-1814) der letzte Nutznießer gewesen? Spielten zufällige Umstände eine Rolle, etwa ein Mangel an männlichen Nachkommen im Gehrder Pastorenzweig und der Wechsel des Friller Pastorensohnes Friedrich David vom Theologiestudium in die Landwirtschaft?

 Sieht man von dem späteren Professor Eduard Peithmann (1803-1866) ab, der in der ersten Hälfte der 1820er Jahre u.a. in  Leipzig und Bonn Philosophie studierte, dauerte es fast ein Jahrhundert, bis Familienangehörige die Akademiker-Tradition wieder aufnahmen. Diesmal waren es Theologen aus dem Zweig Südhemmern: Professor Dr. Christian Peithmann (1868-1943) und sein Neffe Pastor Heinrich Peithmann (1903-1973), Mitglied der Bekennenden Kirche, dem der Vortrag auf dem Peit(h)mann-Familientag 2009 gewidmet sein soll.

 

                                                                             Wilhelm Meier-Peithmann

                                            A n h a n g                        

Peit(h)mann-Studenten auf der Universität Helmstedt

                            – Chronologische Übersicht – 

 * Laufende Nummer und Name in heutiger Schreibweise

* Name und Herkunftsort in originaler Schreibweise der Immatrikulation

* Tag der Einschreibung, Fakultät

* Lebensjahre (so weit bekannt)

* Spätere Dienstorte

* Hinweise auf Tafeln in „Sechs Jahrhunderte Familien Peit(h)mann aus Stadthagen

  (Stadthagen 1980) und weitere Schriften des Familienverbandes Peit(h)mann e.V.

 1. Eberhard Peithmann

Eberhard Peitman, Hannoverensis

6. März 1578; Jan. u. Aug. 1585 als „Erhardus Peutmann“ noch in Helmstedt

1586 Student in Rostock, + 1607

Kanoniker  u. akadem. Lehrer in Eutin

Tafel 1, Chronik-Folge 1, Vortrag Nr. 14 (2004)

 2. Hermann Peithmann

Hermanus Peitman, Hagensis

16. September 1594 (9.5.1597 in Convict)

+ 1626

Pastor in (Hohen) Nenndorf

Tafel 9, Vortrag Nr. 6 (1996)

 3. Ludwig Peithmann

 Ludovicus Peitman,  Stadthagensis

10. April 1598

Beerdigt in Helmstedt 10.8.1599

Tafel 8

 4. Jakob Peithmann

Jacobus Peithmannus, Hagensis

18. April 1610

Tafel 8

 5. Ludolph Peithmann

Ludolphus Peitman, Stadthagensis

29. März 1611

1593-1648

Magister, Hochschullehrer in Rostock,

Oberprediger in Stadthagen

Tafel 8, Vortrag Nr. 6 (1996)

 6. Anton Peitmann

Antonius Peitman, Schomburgicus (Stadthagensis)

15. April 1614 (27.11.1617 in Convict)

1593-1649

Magister, Professor für Philosophie In Rinteln

Tafel 2 , Chronik-Folge 3, Vortrag Nr. 9 (1999)

 7. Friedrich Peithmann

Fridericus Peitmannus, Hannoveranus

8. August 1620

(Tafel 1), Vortrag Nr. 14 (2004)

 8. Anton Peitmann

Antonium Peitmannum, Stadthagensem

26. Juni 1621, Philosophie

Tafel 2 

– siehe Nr. 6 –

 9. Ludwig Peithmann

 Ludovicus Peitmann,Stadthagensis

9. Oktober 1638, Theologie

+ 1683

Magister, Rektor in Bückeburg, Pastor in Altenhagen

Tafel 8, Vortrag Nr. 18 (2008)

 10. Clamor Henrich Peithmann

Clamor Henrich Peithmann, Henda (=Hoyel) Osnabrugensis

26. Oktober 1752, Theologie

1734-1780

Lateinschulrektor in Quakenbrück, Pastor in Badbergen

Tafel 12, Vorträge Nr. 3 (1993) und 18 (2008)

 11. Christian Wilhelm Peithmann

Christianus Guilielmus Peithmann, Gehrda Osnabrugensis

7. Mai 1764, Theologie

1742-1807

Pastor in Gehrde

Tafel 13, Vortrag Nr. 8 (1998)

 12. Johann Hermann Caspar Peithmann

Johannes Hermannus Casparus Peithmannus, Osnabrugensis,

Fußnote: Quakenbrugensis

18. April 1790, Theologie

1771-1837

Pastor in Ueffeln

Tafel 12, Vortrag Nr. 18 (2008)

 13. Gustav Adolph Peithmann

Gustavus Adolphus Peitmann, Gehrda Paderbornensis

17. Oktober 1799, Theologie

1778-1827

Pastor in Gehrde

Tafel 13, Vortrag Nr. 8 (1998)

 14. Clamor Georg Peithmann

Georgius Peithmann, Badberga Osnabrugensis

3. Mai 1801, 19 Jahre alt, Jura

1783-1813

Advokat in Badbergen

Tafel 13, Vortrag Nr. 18 (2008)

  

Quellenverzeichnis

 1. Literatur

 Ahrens, S. (2000): Die alte Universität – aus der Geschichte der Academia Julia zu Helmstedt. Ausstellung des Landkreises zur EXPO 2000. Teil: Kreismuseen. Helmstedt.

 Ahrens, S. (2004): Die Lehrkräfte der Universität Helmstedt (1576-1810). Helmstedt.

 Baumgart, P. (1977): Die Gründung der Universität Helmstedt. Beitr. Gesch. ehem. Universität Helmstedt 1. Helmstedt.

 Burchard, M. (1927): Das Stadtarchiv von Stadthagen als Quelle der Bevölkerungsgeschichte. Leipzig.

 Div. Autoren (2002): Academia Julia.Universität Helmstedt.Tradition.Zukunft. Beitr. Gesch. Landkr. Helmstedt u. ehem. Universität Helmstedt. 15. Helmstedt.

 Haase, H. (1976) Die Universität Helmstedt 1576-1810. Bremen u. Wolfenbüttel.

 Harling, J. B. (1892): Geschichte der Kirche und der Reformation in Ueffeln. Bramsche.

 Heidkämper, Pastor (1938): Die Pastoren der lutherischen Gemeinde Bückeburg. Das Nesselblatt 8: 3-4 und 10: 2-4. Bückeburg.

 Hillebrand, W. (1981): Die Matrikel der Universität Helmstetdt 1636-1685. Hildesheim.

 Jobst, U. (2003): Umschlossene Welt – geöffnete Bücher. Die Bibliotheken des Ratsgymnasiums Stadthagen im Zeitalter der Renaissance (1486-1648). Bückeburg.

 

Kloth, W. (2003): Die Universität Helmstedt und ihre Bedeutung für die Stadt Helmstedt. Beitr. Gesch. Landkr. Helmstedt u. ehem. Universität Helmstedt 16. Helmstedt.

 Meier-Peithmann, W., H. Peithmann u. S. Heesemann (1980): Sechs Jahrhunderte Familien Peit(h)mann aus Stadthagen. Festschrift zum Familientreffen vom 23. bis 26. Mai 1980 in Stadthagen. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (1982): Eberhard Peithmann +1607, dritter evangelischer Schulmeister in Eutin. Aus der Chronik der Familien Peit(h)mann 1: 17-21.Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (1984): Der Lateinschulleiter Statius Peiteman +1562 in Stadthagen. Aus der Chronik der Familien Peit(h)mann 3: 144-146. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (1984): Aus dem Leben des Rintelner Professors Anton Peitmann 1593-1649. Aus der Chronik der Familien Peit(h)mann 3: 147-156. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (1996): Pfarrer im Dreißigjährigen Krieg. Von den ersten Peithmann-Pastoren in Nenndorf und Stadthagen. Vorträge Peit(h)mann-Familiengesch. 6. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (1998): Pfarre als Familienerbe. Drei Generationen Pastor Peithmann in Gehrde. Vorträge Peit(h)mann-Familiengesch. 8. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (1999): Peit(h)mann und die alte Rintelner Universität. Vorträge

Peit(h)mann-Familiengesch. 9. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (2001): Eberhard David Peithmann 1743-1814. Pastor im geteilten Frille. Vorträge Peit(h)mann-Familiengesch. 11. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (2002): Vierzehn Jahre in englischer Haft. Aus dem Leben des Professors Eduard Peithmann 1803-1866. Vorträge Peit(h)mann-Familiengesch. 12. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (2004): Von Stadthagen bis Limmer. Auf frühen Peithmann-Spuren in und um Hannover. Vorträge Peit(h)mann-Familiengesch. 14. Stadthagen.

 Meier-Peithmann, W. (2007): Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal. Aus dem Leben des Pastors Clamor Ludwig Karl Peithmann *1790. Vorträge Peit(h)mann-Familiengesch. 17. Stadthagen.

 Meyer, Ph. (1941-1942): Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation, Bde. 1 u. 2. Göttingen.

 Mundhenke, H. (1979): Die Matrikel der Universität Helmstedt 1685-1810. Hildesheim.

 Munk, H. (1978): 600 Jahre Hagenburg 1378-1978. Hagenburg.

 Prinz, J. (1939): Die Grabdenkmäler der Jetenburger Kapelle bei Bückeburg als familiengeschichtliche Quelle. Marktschellenberg.

 Römer, Chr. (1980): Helmstedt als Typ der Universitätsstadt. Niedersächs. Jahrbuch Landesgesch. 52: 59-74. Hildesheim.

 Schultze-Brocksien, Dr. (1936): Helmstedter Stammbuch. Familiengeschichtliche Blätter –  Deutscher Herold 34: 42-43. Leipzig.

 Twelbeck, G. (1951): Die Kirche in Gehrde. Gehrde.

 Volkmann, R. (2000): Die Universität Helmstedt (1576-1810) in internationalen Netzwerk. Ausstellung des Landkreises zur EXPO 2000. Teil: Ehemalige Universitätsbibliothek. Helmstedt.

 Weber, K. W. (1912): Ein Studenten-Stammbuch des Advokaten Jakob Ludwig August Weber. Familiengeschichtliche Blätter 10: 92. Leipzig.

 Zimmermann, P. (1926): Album Academiae Helmstadiensis, Bd. 1: Studenten, Professoren etc. der Universität Helmstedt von 1574-1636. Hannover.

 2. Unveröffentlichte Quellen

 Niedersächsisches Staatsarchiv Osnabrück

Rep. 450 Fach 238 Nr. 5 (Klage Pastor Peithmann in Ueffeln 1815)

 Archiv der Hannoverschen Landeskirche

Geistl. Consistorial Osnabrück – Pfarrbesetzungen Ueffeln

1818-1830 Dienstentsetzung des Pfarrers Peithmann zu Ueffeln und Bewilligung einer jährlichen Unterstützung von 150 g. G.

1842 Unterstützung der nachgelassenen Witwe desselben

 Kirchenbucharchive

Kirchengemeinden Altenhagen, Badbergen, Bückeburg, Gehrde, Quakenbrück, Stadthagen, Ueffeln

 Archiv des Familienverbandes Peit(h)mann e.V.

c/o Wilhelm Meier-Peithmann, Bergen an der Dumme

 

Private Datensammlungen

Heinrich Peithmann, Rostock

Marianne Peithmann, Bad Essen-Wimmer

Walter Pohlsander, Salt Lake City, USA

Helmut Zimmermann, Hannover