Wilhelm Meier-Peithmann
Kulturgeschichte einer deutschen Familie
Vorträge zur Familiengeschichte Peit(h)mann 1990–2010
Samstag vor Pfingsten
Für die Gäste begann der Pfingstsamstag, 24. Mai 1980, mit
Gesprächen an den Frühstückstischen in den Hotels der Stadt und
in den Häusern der Familien. Die amerikanischen Verwandten
übernachteten im historischen Fachwerkhaus „Gildehof“ aus dem
Jahre 1573. Sie betrachteten es als Privileg, in diesem altehrwürdigen
Hotel, einem der schönsten Häuser der Stadt, wohnen zu
können.
Der Samstagmorgen stand allen zur freien Verfügung. Viele Teilnehmer
nutzten die Gelegenheit für einen Bummel durch die
Straßen der Stadt, wo es zu vielen Begegnungen mit zwanglosen
Gesprächen kam. Die Amerikaner besuchten den alten Peithmann-
Hof in Unterlübbe Nr. 16, von dem aus ihre Vorfahren Hermann
Peithmann (1838–1920) und Friedrich Peithmann (1853–1934) in die
USA ausgewandert waren.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Ratskeller versammelten
sich die Teilnehmer um 14 Uhr zu den Stadtführungen, die von den
orts- und geschichtskundigen Stadthäger Familienmitgliedern Dr.
Anne-Lise Maaß-Peitmann, Rolf Peitmann und Thomas Peitmann
geleitet wurden. Die drei Gruppen bewegten sich in verschiedenen
Richtungen durch die Stadt, damit sie sich nicht gegenseitig störten.
Ziele des Rundganges, zu dem ein kleiner Führer mit Karte ausgehändigt
wurde, waren u. a.
• die St.-Martini-Kirche, eine drei schiffige gotische Hallenkirche
aus dem 13. Jahrhundert,
• das Mausoleum des Fürsten Ernst, ein siebeneckiger Kuppelbau
aus dem frühen 17. Jahrhundert,
• die 1565 im Renaissance-Stil neu errichtete Lateinschule,
• das vom legendären Meister Jörg Unkair
Mitte des 16. Jahrhunderts ausgebaute Grafenschloss
mit den stattlichen Giebeln,
• die alte Amtspforte, ein Meisterwerk der Fachwerkbaukunst aus
dem Jahre 1553,
• der Johannishof, eine 1312 gegründete Kapelle,
die später als Siechenhaus diente,
• die Wallanlagen sowie Adelshöfe und Bürgerhäuser.